Akne-Lasertherapie
Ist die Akne-Lasertherapie in Ihrer Praxis schon ein Thema? Haben Sie generell Erfahrungen mit lasergestützten Verfahren gemacht oder denken Sie darüber nach, Ihren Patienten Lasertherapien für dermatologische Behandlungen anzubieten? In diesem Artikel erklären wir am Beispiel aktiver Akne, wie Laserlicht auf problematische Haut wirkt und welche Therapieerfolge zu erwarten sind.
Inhalt
- Akne-Lasertherapie: Technologische Grundlagen
- Akne-Lasertherapie: Eingesetzte Gerätetypen
- Akne lasern: Einordnung in den Therapieplan
- Aktive Akne: Wie viele Sitzungen sind nötig?
- Akne lasern: Wie nachhaltig sind die Ergebnisse?
- Fazit: Welche Behandlung bei Akne ist die richtige?
1. Akne-Lasertherapie: Technologische Grundlagen
Gezielte Wirkung auf Bakterien, Talgdrüsen und Entzündungen
Wenn Sie Akne lasern möchten, stehen Ihnen verschiedene Lasersysteme zur Verfügung, etwa Diodenlaser, Erbium-basierte Geräte oder langgepulste Nd:YAG-Laser. Auch IPL-Geräte werden in der Akne-Lasertherapie eingesetzt. Je nach Gerät kommen unterschiedliche physikalische Wirkprinzipien zum Einsatz, etwa thermische Effekte, photodynamische Prozesse oder auch photomechanische Reize. Gemeinsam ist diesen Technologien, dass sie bestimmte Strukturen oder Funktionen in der Haut gezielt beeinflussen – ohne das umliegende Gewebe unnötig zu belasten.
Einige Lasersysteme (zum Beispiel bestimmte Diodenlaser) zielen auf das Bakterium Cutibacterium acnes (früher: Propionibacterium acnes) ab, das eine zentrale Rolle in der Entstehung entzündlicher Akne spielt. Dieses Bakterium produziert Porphyrine, lichtempfindliche Moleküle, die von bestimmten Laserwellenlängen absorbiert werden. Während der Absorption entstehen reaktive Sauerstoffspezies, die das Bakterium schädigen und seine Vermehrung reduzieren. Da nur die Porphyrine das Licht aufnehmen, bleibt das umliegende Gewebe weitgehend unversehrt. Andere Laser wirken zusätzlich auf die Talgdrüsen: Sie reduzieren die Sebumproduktion durch kontrollierte thermische Reize in der Dermis und beeinflussen das mikrobielle Hautmilieu – was zur Minderung der Entzündungsprozesse beiträgt.
Je nach Lasertyp adressiert die Akne-Lasertherapie zentrale Ursachen der entzündlichen Akne – etwa die bakterielle Besiedlung, die übermäßige Talgproduktion oder lokale Entzündungsreaktionen. Die Akne-Lasertherapie setzt also direkt an den Ursachen der aktiven Akne an – und nicht nur an der Oberfläche, wie es etwa Cremes tun.
Akne mit Laser behandeln oder klassisch therapieren?
Während topische Therapien wie Retinoide, Benzoylperoxid oder Antibiotika häufig unerwünschte Hautirritationen verursachen und systemische Präparate wie Isotretinoin mit erheblichen Nebenwirkungen verbunden sein können, erlaubt eine Lasertherapie bei Akne eine lokal begrenzte, selektive Intervention – bei guter Verträglichkeit und schneller Rekonvaleszenz.
Akne lasern: Die wichtigsten Vorteile im Überblick:
- Lokalisierte thermische Stimulation ohne systemische Belastung
- Verkürzung der Entzündungsphasen
- Reduzierung von wiederholten Exazerbationen und sekundären Narbenprozessen
2. Akne-Lasertherapie: Eingesetzte Gerätetypen
Erbium-Glas-Laser (Er:Glass) werden in der Literatur nicht primär als Akne-Laser beschrieben – und trotzdem berichten viele erfahrene Behandler von sehr guten Ergebnissen bei aktiver Akne. Das liegt daran, dass der fraktionierte Laser kontrollierte Mikroverletzungen in der Haut erzeugt, die eine Entzündungsmodulation und einen Umbau des Hautgewebes anstoßen. Diese Effekte können das Hautmilieu positiv beeinflussen, die Verhornung der Talgdrüsen-Ausführungsgänge reduzieren und so den Talgabfluss verbessern. Zudem hat die Laserwärme einen leichten antibakteriellen Effekt, der das Wachstum von C. acnes hemmen kann. In Kombination mit topischen Wirkstoffen, die durch die Laser-induzierten Mikrokanäle besser in die Haut eindringen, kann der Erbium-Glas-Laser auch bei entzündlicher Akne eine deutliche Verbesserung bewirken – selbst wenn er nicht direkt auf die Talgdrüsen abzielt.
Alternativ zu Erbium-Lasern können Sie bei der Akne-Lasertherapie auf den den Diodenlaser setzen. Je nach Gerät, Lichtspektrum und Wellenlänge steht bei diesem Gerätetyp entweder die direkte thermische Koagulation der Talgdrüsen im Fokus oder die photodynamische Aktivierung von Porphyrinen. Darüber hinaus kann sich – abhängig von der Wellenlänge – eine antibakterielle Wirkung gegen das Cutibacterium acnes zeigen. Die Behandlung ist effizient, gut steuerbar und in Serie durchführbar – bei gleichzeitig hoher Patientencompliance.
Auch IPL hat sich in der Therapie der aktiven Akne bewährt. Es adressiert ebenfalls die Porphyrine und erzeugt über die selektive Lichtabsorption photodynamische Effekte, die C. acnes gezielt reduzieren können. Zusätzlich fördern bestimmte Spektralbereiche die Reduktion von Rötungen und entzündlichen Läsionen. Damit bietet IPL eine wirksame, schonende Alternative oder Ergänzung zur Akne-Lasertherapie – insbesondere bei mild bis moderater entzündlicher Akne.
3. Akne lasern: Einordnung in den Therapieplan
In der klassischen dermatologischen Behandlung der Akne dominieren nach wie vor topische Regime sowie systemische Retinoide oder Antibiotikatherapien. Eine Akne-Lasertherapie kann durchaus ergänzend oder als Alternative eingesetzt werden – insbesondere bei:
- Therapieversagen systemischer Präparate,
- Kontraindikationen gegen orale Retinoide,
- Wunsch nach apparativer, nicht-medikamentöser Intervention.
Eine Lasertherapie bei Akne fügt sich also flexibel in bestehende Behandlungskonzepte ein – etwa in Kombination mit chemischen Peelings, Antiseptika oder fraktionierten Lasersystemen zur Narbenprophylaxe.
4. Aktive Akne: Wieviele Sitzungen sind nötig?
Die Anzahl der Sitzungen variiert natürlich individuell und geräteabhängig. Ein typischer Behandlungsablauf umfasst etwa 3 bis 5 Sitzungen im Abstand von 2 bis 4 Wochen. Erste sichtbare Verbesserungen zeigen sich häufig nach etwa 1 bis 2 Wochen. Eine deutliche und stabile Verbesserung des Hautbilds wird meist im Verlauf von 4 bis 8 Wochen erreicht – abhängig vom individuellen Hauttyp, dem Ausmaß der Entzündung und der Reaktion der Haut auf die Behandlung.
5. Akne lasern: Wie nachhaltig sind die Ergebnisse?
Die Lasertherapie bei Akne ist keine kurzfristige Symptombehandlung, sondern wirkt tiefer und nachhaltiger. In vielen Fällen lässt sich eine deutliche Besserung des Hautbilds über Monate erzielen – je nach Hauttyp und Schwere der Akne. Bei vorliegender Veranlagung, durch hormonelle Schwankungen oder äußere Faktoren (z. B. Ernährung, Stress) sind Rezidive allerdings häufig, sodass erneute Behandlungszyklen notwendig werden können. Bei gutem Allgemeinzustand des Patienten ist Akne lasern eine sehr effektive Methode, um die überaktiven Drüsen für längere Zeiträume in Schach zu halten.
6. Fazit: Welche Behandlung bei Akne ist die richtige?
Die Entscheidung, welche Behandlung bei Akne angezeigt ist, sollte individuell, differenzialdiagnostisch und stadienadaptiert erfolgen. Die Akne-Lasertherapie stellt in vielen Fällen eine technisch hochwertige, evidenzgestützte und empfohlene* Maßnahme dar – insbesondere bei Patienten mit inflammatorischer, persistierender oder nodulozystischer Verlaufsform. Akne lasern hat sich auch deshalb bewährt, weil die Akne-Lasertherapie gezielt in die Pathophysiologie der aktiven Akne eingreift (je nach Gerätetyp in unterschiedlicher Weise). Diese Therapieoption erlaubt es, höchst selektiv vorzugehen, ohne die Nachteile systemischer Therapien in Kauf nehmen zu müssen. Für dermatologisch tätige Ärzte ergibt sich damit eine relevante Erweiterung des Behandlungsspektrums – sowohl in der monotherapeutischen Anwendung als auch in multimodalen Konzepten.
*vgl. S2k-Leitlinie Lasertherapie der Haut
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